Aktuelles

Helaba übertrifft mit Rekordergebnis eigene Vorhersage

Kaum hatte die Helaba das von CEO Thomas Groß ausgegebene Ziel von 3 x 500 Mio. € (früher als geplant) erreicht (vgl. 'Bi' 14/23), gab Groß die 750 Mio. € als mittelfristige neue Zielmarke aus. Und mit einem Vorsteuergewinn von 722 Mio. € im Jahr 2023 kam die Helaba der frisch ausgegebenen mittelfristigen Zielmarke schon sehr nah und lag deutlich über dem ursprünglichen Ergebnis-Ziel für das zurückliegende Jahr von 500 bis 700 Mio. € vor Steuern. "Wir haben 2023 unser bislang bestes Ergebnis erzielt – und das trotz der für unser Geschäft nicht einfachen Lage an den Immobilienmärkten. Das diversifizierte und ausgewogene Geschäftsmodell der Helaba fußt auf mehreren Säulen und hat erneut seine Resilienz unter Beweis gestellt. Unsere strategische Ausrichtung stimmt. Die Helaba ist und bleibt auf Kurs“, betont Groß. Widmen wir uns zunächst den Konzernzahlen, ehe wir zur Tragfähigkeit der einzelnen Säulen kommen:

++ Die Bilanzsumme ist um -4,4 % auf 202,1 Mrd. €, insbesondere aufgrund von TLTRO-Rückzahlungen, gesunken  ++ und auch das Gesamtkreditvolumen inkl. off balance Kreditzusagen reduzierte sich leicht um -1,3 % auf 229,5 Mrd. €  ++ Insbesondere das mittel- und langfristige Neugeschäft war hier mit -34,9 % bzw. -7,6 Mrd. € auf 14,2 Mrd. € deutlich rückläufig. Mit einem Rückgang um -4,9 Mrd. € auf nur noch 4,3 Mrd. € erreichte das Neugeschäft im Segment Immobilien weniger als die Hälfte des Jahresergebnisses aus 2022. Aber auch im Bereich Corporates & Markets sanken die Neuabschlüsse um -2,5 Mrd. € auf 8,6 Mrd. €  ++ Ertragsseitig sprangen die Zinsüberschüsse um 29,8 % auf 1,84 Mrd. € ++ und auch die Provisionsüberschüsse klettern nochmals leicht um 0,5 % auf 536 Mio. €. "Wichtige Faktoren waren hier u. a. die positive Entwicklung des Cash Managements der Helaba sowie im Private Banking der Frankfurter Bankgesellschaft", erläutert Groß  ++ Die im Wesentlichen in der Wohnungsgesellschaft GWH als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien lieferten mit 207 Mio. € einen unveränderten Ergebnisbeitrag und, neben der guten Entwicklung der operativen Erträge  ++ sowie einem Sonstigen Ergebnis von 103 Mio. €  ++ stieg das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung deutlich um 86,5 % auf 207 Mio. € und trug damit zur erfreulichen Ergebnisentwicklung bei. "Im Geschäftsjahr 2023 stiegen die operativen Erträge deutlich auf über 2,8 Mrd. €. Dieses Wachstum versetzte uns in die Lage, die Belastungen aus dem Immobiliengeschäft zu kompensieren und mehr als wettzumachen", fasst Groß die Einnahmerechnung zusammen

++ Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich um moderate 3,6 % auf 1,71 Mrd. €. Dabei blieb dank strikter Kostendisziplin der Personalaufwand nahezu unverändert und der Anstieg ist vor allem auf die inflationsbedingte Erhöhung externer Kosten sowie auf zusätzliche Aufwendungen für die Modernisierung der IT-Infrastruktur zurückzuführen. Eine niedrigere Bankenabgabe machte sich zudem positiv bemerkbar  ++ Die Risikovorsorge wurde auf -448 Mio. € für 2023 gegenüber den -162 Mio. € aus 2022 deutlich angehoben. Treiber ist dafür die Krise am Immobilienmarkt, die zu einer Erhöhung auf -556 Mio. € führte. "Die Nettozuführung zur Stufe 3 ist maßgeblich von einer Kundenbeziehung getrieben. Wir haben die weitere Entwicklung bereits eingepreist und im Rahmen unseres Post Model Adjustment 343 Mio. € für das Commercial Real Estate-Portfolio zugeführt", erklärt die neue Risiko-Vorständin Tamara Weiss aus, ohne selbstverständlich René Benko oder Signa namentlich auch nur zu erwähnen. Dabei macht der Bereich Commercial Real Estate rund 19 % des Gesamtkreditportfolios aus. Auch beim zweiten Problemkind, dem US-Büroimmobilienmarkt, macht dieser nur 38 % des US-Engagements aus und ist durch frühzeitige Loan-to-Value-Klauseln abgesichert. Das Geschäftsmodell der Helaba "zeichnet sich durch ein nach Kundengruppen gut diversifiziertes und stabiles Kreditportfolio von 229 Mrd. € mit klarem Fokus auf den Heimatmarkt Deutschland aus", versprüht Risikovorständin Weiss Sicherheit  ++ Trotz deutlich höherer Risikovorsorge springt der Gewinn vor Steuern um 14 % hoch auf 722 Mio. €  ++ Die Cost-Income Ratio verbessert sich deutlich von 67,5 % in 2022 auf 59,4 % in 2023  ++ und die CET-1 Quote legt von 13,5 % auf 14,7 % klar zu. "Das diversifizierte Geschäftsmodell der Helaba hat einmal mehr seine Resilienz erfolgreich unter Beweis gestellt", benennt Groß – neben dem Engagement der Helaba-Mitarbeiter – die breite Aufstellung über mehrere Segmente als Schlüsselfaktor für den Erfolg. Blicken wir deshalb kurz auf die einzelnen Säulen:

++ Wenig überraschend war der Bereich Immobilien in 2023 das Sorgenkind und steuerte auch infolge der massiven Anhebung der Risikovorsorge ein negatives Segmentergebnis von -241 Mio. € bei  ++ Im Segment Corporates & Markets, das Produkte für Unternehmen, Instis, die öffentliche Hand und kommunalnahe Kunden umfasst, hat sich das Ergebnis um 8,5 % verschlechtert auf immerhin noch 409 Mio. €, trotz der starken Markt-Positionierung bei nachhaltigen Schuldscheinen sowie im Corporate Schuldscheinmarkt  ++ Durchstarten konnte die Helaba im Segment Retail und Asset Management, das insbesondere die Aktivitäten der zur Helaba gehörenden Frankfurter Sparkasse, Frankfurter Bankgesellschaft, Helaba Invest sowie der Landesbausparkasse Hessen Thüringen und die GHW umfasst. Hier konnte sowohl der Zinsüberschuss (insbesondere Frankfurter Sparkasse) als auch der Provisionsüberschuss (insbesondere Frankfurter Bankgesellschaft) teils deutlich erhöht werden, so dass das Segmentergebnis um sehr starke 89,7 % auf 368 Mio. € zulegte  ++ Die WIBank als der Helaba zugehörige Förderbank des Landes Hessen hat sowohl aufgrund des höheren Zinsniveaus höhere Zinsüberschüsse als auch aufgrund des Ausbaus des Fördergeschäftes höhere Provisionsüberschüsse erzielt und konnte so ihr Ergebnis von 42 Mio. € auf 57 Mio. € um 35,9 % steigern  ++ und auch das Segment Sonstige, in dem u. a. die Kosten der Zentralbereiche erfasst werden, steuerte in 2023 mit 129 Mio. € einen positiven Beitrag zum Rekordergebnis bei, nachdem 2022 noch -336 Mio. € an Belastung aus diesem Segment angefallen sind. Die Verbesserung geht quer über alle Bereiche, resultiert aber insbesondere durch hohe Zinsüberschüsse aus  dem Zinsmanagement der Helaba sowie Wertaufholungsaspekten bei der Risikovorsorge.

Ohne die Krisen auszublenden blickt Groß abschließend optimistisch und seinem nächsten Ziel verpflichtet in die Zukunft: "Selbstverständlich bleiben die starken geopolitischen Spannungen und die Folgen der zurück­liegenden Zinswende sowie die Lage an den Immobilienmärkten Faktoren, mit denen man rechnen muss. Wir werden unseren Kunden dabei helfen, Herausforderungen zu meistern und Opportunitäten zu nutzen. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Unternehmen und Menschen als Partnerin bei der Digitalisierung und der Nachhaltigkeitstransformation zu begleiten. Für 2024 sind wir zuversichtlich, ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau zu erreichen. Mittelfristig erwartet die Helaba nach wie vor ein Vorsteuerergebnis von nachhaltig über 750 Mio. €."

'Bi'-Fazit: Auch in einem aufgrund der Zinswende für viele Institute guten Jahr steuern Groß und sein Team die Helaba auf die Überholspur und übertreffen mit einem Rekordergebnis ihre eigene ambitionierte Vorhersage nochmals deutlich. Dabei kann auch die Immobilienkrise die Helaba aufgrund ihrer breiten Diversifizierung nicht aufhalten, so dass wir schon jetzt gespannt sind, wann die angestrebten 750 Mio. € Vorsteuergewinn übersprungen werden.

Teilen Sie diese Neuigkeit in Ihrem Netzwerk